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Kalenderblatt: Sir Wilfred Thomason Grenfell

Heute vor 133 Jahren, am 4.August 1892, erreichte der britische Missionsarzt Wilfred Thomason Grenfell (1865–1940) Labrador (Neufundland, Labrador). Er lebte 32 Jahre unter den Hochseefischern und half beim Bau von Krankenhäusern, Waisenheimen und Kirchen (Quelle). Er war dort im Auftrag der Royal National Mission to Deep Sea Fishermen. Als er sich zur Ruhe setzte, bestanden in Labrador als Folge seines Wirkens sechs Krankenhäuser, sieben Pflegestationen, zwei Waisenhäuser, zwei große Schulen und 14 Gewerbezentren (Quelle).
Interessanter noch als seine missionarische Tätigkeit ist, was er über seinen Glauben schreibt: „Denn obwohl die Zeit die Kanten meiner Selbstgefälligkeit abgeschliffen hat, hat doch Gottes Handeln solche einem unwerten Zwerg wie mir die Fundamente gestärkt, auf denen der Glaube ruht, dass Christus mir jetzt mehr als lebendige Gegenwart bedeutet als zu der Zeit, zu der ich mehr die Dogmen über ihn betonte.“ Auf die Frage, ob er am Ende seines Lebens immer noch so glaube wie zu der Zeit, als begann, Christus zu dienen, antwortet er in seiner Autobiografie: „Ich glaube, schwach und verdreht wie meine Schritte seit meiner Entscheidung, Jesus Christus nachzufolgen, immer waren, doch mehr den je, dass die Nachfolge das einzige, wahre Lebensabenteuer ist. Kein Schritt meines Lebens achte ich mit so anhaltender Genugtuung so hoch wie den meiner Entscheidung für Jesus Christus. Ich bedauere es zutiefst, dass ich ihn nicht früher gemacht habe.“ Verglichen mit seiner medizinischen Laufbahn, schreibt er über den Wert seiner Entscheidung und seines Strebens, Christus nachzufolgen: „Sie wirken, was sonst nichts auf Erden erwirken kann. Ohne dass unser gesunder Menschenverstand zur Seite gesetzt und entkräftet wird, entwickelt dieser Lebensstil alles, was Menschen Gott ähnlich macht. Christus behauptete, dass das der einzige Weg sei, die Wahrheit zu finden. In mir wohnt nicht weniger Irrtum als in anderen. Ich denke, der beste Christ ist der, der ’nicht richtet‘. Von der Nachfolge Jesu Christi her gesehen, ist es lächerlich, für irgend eine Kirche ein christliches Monopol zu beanspruchen. Ja, ich habe mich verändert, darin, wie viel Bedeutung ich den Gedanken anderer und meiner beimesse. Ohne dass ein Christ Zeuge in seinem Alltagsleben ist, haben seine Meinungen keinerlei Wert. Die Veränderung in meinem Leben drückt sich eher in mehr als in weniger Vertrauen auf den Heiland aus“ (aus: Grenfell, Wilfried Thomson: A Labrador Doctor: The Autobiography Of Wilfred Thomason Grenfell, 2015).
