Aktuelles
Impuls zum Monatsspruch November 2025: Gottes vorrangige Option für die Armen?

Gott spricht: Ich will das Verlorene wieder suchen und das Verirrte zurückbringen und das Verwundete verbinden und das Schwache stärken.
Hesekiel 34,16
Ich verstehe das Konzept der vorrangigen Option Gottes für die Armen. Auch der Monatsspruch für November 2025 stützt sie.
Nur: Der ganze Vers lautet: „Ich will das Verlorene wieder suchen und das Verirrte zurückbringen und das Verwundete verbinden und das Schwache stärken und, was fett und stark ist, behüten. Ich will sie weiden, wie es recht ist.“
Aus der „vorrangigen Option Gottes“ darf nie Gottes „ausschließliche Option für die Armen“ werden. Den der Gute Hirte Jesus suchte nicht nur die Armen und Ausgestoßenen, sondern auch Reiche wie Levi, Zachäus, den sogenannten „Reichen Jüngling“, Nikodemus, Josef von Arimathäa, den äthiopischen Finanzminister, Kornelius, Lydia, Theophilus, Menschen des Mittelstandes wie Petrus und Andreas, Jakobus und Johannes.
Leider wurde im Lauf der westlichen Kirchengeschichte, besonders der des römischen Bischofstums, die Kirche ein Ort, an dem die Fetten von den Starken beschützt wurden. Zu so einem unterträglichen Grad, dass es der marxistischen Brille bedurfte, damit die Armen und oft mit dem Segen der Kirche und durch die Kirche Unterdrückten wieder in den Fokus kamen. Radikal. Natürlich radikal nach über 1000 Jahren der Unterdrückung. Radikal und einseitig.
Hesekiel 34,16 kann diese Einseitigkeit zurechtrücken.
Keinem Menschen geht es so gut, dass er nicht gerettet werden müsste.
Keinem Menschen geht es so gut, dass ihn das aus der Liebe Gottes auschließen könnte.
Keinem Menschen geht es so schlecht, dass er nicht vor allem die Rettung von den Sünden brauchen würde.
