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Christliche Rapper O’Bros mit „To Be Honest.“ auf Platz 1 der Offiziellen Deutschen Albumcharts

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Die Brüder Maximilian (Maxi) Oberschelp (*1996) und Alexander Oberschelp (*1997) aus München, besser bekannt als die O’Bros, haben mit ihrem Album „To Be Honest.“ am 4. April 2025 erstmals Platz 1 der Offiziellen Deutschen Albumcharts erreicht. Überblick und alle Texte sind hier! Die zwei Rapper haben ein klares Ziel: Sie wollen Menschen ermutigen, die Liebe Gottes neu zu entdecken. Die Musik ist eine der wichtigsten Konstanten in ihrem Leben – neben dem Glauben. Die christliche Botschaft ist zentrales Thema ihrer Texte, ihr Genre nennen sie „Worshiphop“. Die Münchner Studenten erobern derzeit die Bühnen der christlichen Musikszene Deutschlands, Unterstützung erhalten sie dabei von ganz oben: „Gott ist unser Bandleader.“
Quelle: SZ Interview  mit Elly Fleschutz

Die Beiden sind seit etwa zehn Jahren aktiv und haben schon großes Durchhaltevermögen bewiesen. Bereits 2015 brachten sie ihre erste Platte auf den Markt: „R.A.P. – Radikal anders predigen“.
„Wir sind christlich aufgewachsen. Das war immer ein ganz wichtiger Teil von unserem Leben. Genauso wie Musik.“
Als wir anfingen, wussten wir nicht, „dass es unnormal ist, christlichen Rapp zu machen.“ „Selbstverständlich werden wir im ersten Moment häufig blöd angeschaut, wenn wir sagen: Wir sind christliche Rapper. So etwas kennen die meisten überhaupt nicht. Für viele sind das zwei Gebiete, die sie nie miteinander assoziieren würden. Positive Resonanz folgt meistens erst, wenn die Leute unsere Musik gehört haben.“
„Wir persönlich haben seit wir sechs Jahre alt sind immer schon Songs und Raps geschrieben, die sich um unseren Glauben gedreht haben. Denn der Glaube war für uns immer eine ganz wichtige Stütze im Leben.“
Quellen: BR24
Sonntags – Evangelische Onlinemagazin
SZ Interview  mit Elly Fleschutz
Sonntagsblatt 360° evangelisch

Sie wollen nach eigener Aussage der Jugend zeigen, dass es mehr gibt als nur „Geld, Alkohol und Frauen.“
„Wir beide sind der Überzeugung, dass der Glaube etwas total Zukunftsfähiges ist.“
„Es gibt so viele Menschen da draußen, die eine innere Leere spüren. Deswegen haben wir gesagt: Hey, wir müssen unsere Songs mit einem neuen Blickwinkel schreiben. Wie können wir den Glauben auf eine Art und Weise kommunizieren, dass jemand, der vielleicht noch nie einen Schritt in die Kirche getan hat, es versteht und daraus auch Sinn und Hoffnung ziehen kann.“Quellen: BR24
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Für ihren Glauben werden sie zum Teil hart angegangen. Denn sie sind KiNC-fluencer. „KiNC“ steht für „Kingdom-minded Network Christianity“ und dient als Sammelbegriff für eine Szene, der ein theologisch-weltanschauliches Konzept gemein ist: „Es wird ein bestimmtes Reich-Gottes-Verständnis postuliert, dessen Ziel die Herrschaft Gottes in allen individuellen und gesellschaftlichen Lebensbereichen ist.“

So die die Theologin und Pfarramtsanwärterin Maria Hinsenkamp: KiNC-fluencer agieren international und transkonfessionell. Sie haben einen klaren Auftrag zu missionieren, und zwar nicht nur Menschen, sondern auch gesellschaftliche Einflussbereiche wie zum Beispiel Politik, Bildung und Medien. Deshalb würden sie den Fokus auch stark darauflegen, im Kampf gegen die vermeintliche Strategie des Bösen weltweite Netzwerke aufzubauen und so ganze Gesellschaftsbereiche für das Reich Gottes „zurückzuerobern“.
Die KiNC-Szene setze laut Hinsenkamp stark auf Authentizität und eine emotionale Erfahrbarkeit des Glaubens: „Man könnte fast sagen, dass das Spirituelle im Gewand der Popkultur daherkommt und deshalb auch eine ganz hohe Anschlussfähigkeit hat.“ Lobgepriesen wird in hippen Locations, in moderner Sprache, auf große Bühnen – und mit angesagter Musik. Sie wirken nahbar, setzen auf einen modernen Hiphop-Lifestyle und bringen niederschwellig ihre Reich-Gottes-Vision an ihre Hörerinnen und Hörer: „Transformation für die ganze Nation. Kommen voller Dominanz vor den Thron. Für jeden Dämon ist hier Haltestation“, heißt es auf ihrem neuesten Album (T B H !). Oder: „Ja, die ganze Welt ist gespalten. Bist du nicht links, bist du rechts. Die Wahrheit wird verdreht und böses so oft gut genannt.“ Aber auch auf ihrem Album „Exodus“ von 2017 rappen sie schon durchaus martialisch: „Wir sind die Armee, die auf Knien kämpft. Die ihren Feinden das Leben schenkt“ und nicht zuletzt „Radikale jugendliche Christen mit Extremismuspotential. Und die Polizei ermittelt wegen Fundamentalismus, uns doch scheißegal“.
Maria Hinsenkamp sieht Überschneidungen mit und eine gewisse Nähe zu religiösen und politischen Rechten. Das sei kein Zufall. So würden in der KiNC-Szene beispielsweise oft rechte Narrative wie Antigenderismus oder die Dämonisierung von liberalen Werten verbreitet. Durch die große Reich-Gottes-Mission würden so Kulturkämpfe spiritualisiert und politische Fragen wie zu Gender zu Fragen des geistlichen Kampfes erklärt. „Und immer zu der Frage: Dient es dem Reich Gottes?“, erklärt Hinsenkamp weiter, „aber wie die ideale Gesellschaft dort aussieht, überschneidet sich dann in bestimmten Teilen auch wieder sehr stark mit Vorstellungen in rechten Kreisen.“
Quelle: BR24

Die O’Bros rechnen mit Widerspruch, auch damit, dass sie gehatet werden: „Wenn du dich heute auf dem Internet irgendwo positionierst, wie wir es mit unserem Glauben tun, musst du damit rechnen, dass es mindestens so viele Leute gibt, die dich haten als solche, die dich feiern. Meistens haten dich mehr Leute.“
Quelle: Sonntags – Evangelische Onlinemagazin

Martin Heißwolf