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Einheit, Friede und Mission!

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Ein Beitrag von Prof. Dr. Tobias Schuckert, PhD, Internationale Hochschule Liebenzell

„Habemus papam – wir haben einen Papst!“ Auf diese Worte warteten Millionen von Menschen, Katholiken und Nicht-Katholiken. Auch ich saß gespannt am Fernseher, als am 8. Mai abends kurz nach 19 Uhr der neue Papst bekannt gemacht wurde.

Leo XIV., sein bürgerlicher Name lautet Robert Francis (!) Prevost. Ein Missionar! Robert Prevost wurde 1955 in Chicago geboren. Aber er verbrachte viel Lebenszeit als Missionar in Peru. Er besitzt die amerikanische und peruanische Staatsbürgerschaft und ist der erste Papst aus dem Augustinerorden. Für diesen war in der Mission in Peru. Mission, das war auch – neben dem prominenten Stichwort Frieden – das Thema seiner ersten Ansprache nach seiner Wahl: „Ich will mit euch gemeinsam als eine geeinte Kirche gehen, immer auf der Suche nach Frieden und Gerechtigkeit, immer bestrebt, als treue Männer und Frauen Jesu Christi zu arbeiten – ohne Angst, das Evangelium zu verkünden, Missionare zu sein.“ Weiter sagte er: „Wir müssen gemeinsam herausfinden, wie wir eine missionarische Kirche sein können, eine Kirche, die Brücken baut, den Dialog fördert, immer offen ist, andere zu empfangen (…)“

Auch als evangelische Christen können wir uns mit diesen beiden Sätzen identifizieren und auch neu herausfordern lassen. Eine Einheit um Jesus Christus, die sich in die Welt senden lässt, eine missionarische Kirche zu sein. Einheit und Sendung: ja, es ist eine ekklesiologische Mission, die Menschen in die römisch-katholische Kirche einladen will. Und doch, ich bin dankbar für diese Worte, da sie uns auf diese beiden Kernpunkte des Lebens als Gemeinde fokussieren. Als Evangelische müssen wir uns auch immer wieder fragen lassen, wo lassen wir es zu, dass die Einheit um Christus zerstört wird. Sei es eine politische Einstellung zu bestimmten Präsidenten oder die Haltung zu Gesundheitsfragen. In den vergangenen Monaten und Jahren waren es solche, mit Verlaub, Randthemen, die die Einheit in der Gemeinde zerstört haben. Mangelnde Einheit lähmt dann auch missionarische Existenz. Eine sich streitende Kirche ist weder attraktiv noch integrativ. Hören wir auch als evangelische Christen, was uns dieser neue Papst zu sagen hat. Es ist ihm und der Welt zu wünschen, dass er mit seiner Botschaft des Friedens durch den auferstandenen Jesus Christus, der Einheit um Jesus Christus und einer missionarischen Kirche für eine zerbrochene Welt Gehör findet.

„(…) zu allen Völkern, auf die ganze Erde.“
Zur Ehre des auferstandenen Jesus Christus!

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