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Kalenderblatt: Vivian Frederick Barnes Redlich

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Der Anglikanische Priester Vivian Frederick Barnes Redlich wurde Ende Juli/Anfang August in oder in der Nähe seiner Missionsstation in Sangara, Papua, von japanischen Soldaten aufgebracht und am 6.8.1942 im Alter von 37 Jahren, nach nur zwei Jahren Missionsdienst, in Buna, Papua, durch den Strang hingerichtet.

Im Juli 1942, nach einer kurzen Krankheit, kehrte Vivian Redlich von Doguara – dem Hauptquartier der Neuguinea-Mission – zu seiner Missionsstation in Sangara, Papua, zurück. Japanische Kriegsschiffe beschossen bereits die Küste weiter südlich, als er landete. Am Samstag, dem 25. Juli, traf der umherreisende medizinische Assistent der Regierung von Papua im Distrikt ein und hörte, dass sich Vivian in einem von Einheimischen für ihn vorbereiteten Unterschlupf aufhielt. Daraufhin suchte er ihn auf.
Dieser Beamte war römisch-katholisch und sehr freundschaftlich mit Vivian und anderen Mitgliedern der anglikanischen Mission in Neuguinea verbunden. Ihm verdanken wir die Informationen über Vivians letzte Tage. Er fand Vivian umgeben von Gemeindemitgliedern des Distrikts, die über die Lage in ihrer Umgebung sehr beunruhigt waren. Vivian sagte zu ihnen:
„Ich bin euer Missionar. Ich bin zu euch zurückgekehrt, um euch zu helfen, und ich werde bei euch bleiben, solange ihr es mir erlaubt. Morgen ist Sonntag, und ich werde das Abendmahl feiern. Ich lade euch ein, daran teilzunehmen.“
Am nächsten Tag war der medizinische Assistent selbst bei der Feier anwesend und tief bewegt vom Geist der Hingabe, mit dem alle Anwesenden teilnahmen.

Letztes Lebenszeichen sind die mit Bleistift hingekritzelten Zeilen an seinen Vater vom 27.7.1942:

Mein lieber Vater,
der Krieg ist hier ausgebrochen. Ich bin von Doguara zurückgekommen und direkt hineingeraten. Jetzt bin ich irgendwo in meiner Pfarrei und hoffe, weitermachen zu können, obwohl meine Leute furchtbar verängstigt sind.
Keine Nachricht von May, und ich bin von ihr abgeschnitten – mein Team ist bisher in Ordnung, aber an einem anderen Ort.
Ich versuche durchzuhalten, egal was passiert. Wenn ich es nicht schaffe, sei einfach getröstet, dass ich versucht habe, meine Aufgabe treu zu erfüllen. Letzte Chance, eine Nachricht hinauszubringen – verzeih die Kürze.
Gott segne euch alle,
Vivian

Seine Verlobte, Mary Hayman, war Krankenschwester in verschiedenen australischen Krankenhäusern. Während des Krieges war sie in Gona, Papua, stationiert. Zusammen mit drei anderen Frauen versteckte sie sich im Dschungel, wurde dann aber gefangengenommen und Ende August 1942 von japanischen Soldaten durch das Bajonett hingerichtet.