Aktuelles
Kirche und Kolonialismus. Historische, theologische und politische Perspektiven

22.01.2026 – 23.01.2026 | Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Tagungszentrum Stuttgart-Hohenheim
Kirchliche Akteur:innen waren in vielfältiger und komplexer Weise an der europäischen Kolonisierung in den Amerikas, in Afrika, Asien und im Pazifikraum beteiligt. Mission und koloniale Herrschaft gingen Hand in Hand. Gleichzeitig leisteten Missionare und Missionsschwestern humanitäre Hilfe und stellten sich immer wieder auch auf die Seite der Unterdrückten. Der kirchliche Beitrag zur kolonialen Beherrschung einerseits und zur Befreiung aus kolonialer Unterjochung andererseits ist bis heute Gegenstand heftiger Diskussionen, sowohl in den früheren Kolonialmetropolen als auch in den ehemals kolonisierten Gebieten.
Was wissen wir heute über die damalige Rolle von Kirchen und Mission? Wie wird sie von der jüngeren historischen Forschung bewertet und in den jeweiligen Gesellschaften erinnert? Wie lassen sich die verschiedenen Erinnerungskulturen konstruktiv zueinander in Beziehung setzen? Wie könnten differenzierte Erzählungen und Bewertung gelingen, die Ambivalenzen nicht ausklammern? Und welche Schlüsse ziehen wir daraus für den heutigen Umgang mit kolonialem Erbe in den Kirchen und der Gesellschaft – auf ideeller wie auf materieller Ebene, etwa mit Blick auf geraubte Kulturobjekte oder das fotografische Material der Missionsarchive? Welche Ansätze gibt es, Theologie, Kirche, Seelsorge und Religionsunterricht antirassistisch zu denken und gestalten?
