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Pew Research Center über Religionswechsel

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Millionen Menschen kehren weltweit der Religion den Rücken, aber es gibt auch überraschende Ausnahmen.

Eine neue Studie des Pew Research Center zeigt, dass weltweit eine große Zahl von Menschen die Religion verlässt, in der sie aufgewachsen sind. Am stärksten betroffen sind das Christentum und der Hinduismus, vor allem in Europa. Die meisten Menschen, die ihre Religion aufgeben, konvertieren nicht zu einer anderen Religion, sondern bekennen sich zu gar keiner Religion.
In den Niederlanden zum Beispiel sind 64% christlich erzogen worden, aber nur noch 37% bekennen sich dazu. Auf jeden neuen Christen kommen elf, die den Glauben verlassen haben. Spitzenreiter ist Italien mit einem Verhältnis von 28 Ausgetretenen pro Konvertiten. Weitere Länder mit hohen Austrittsraten sind Deutschland (20 zu 1), Frankreich (16) und Spanien (12).
Es gibt aber auch bemerkenswerte Ausnahmen. In Singapur, Sri Lanka, Ghana, Ungarn und auf den Philippinen nimmt das Christentum netto zu. Singapur sticht mit drei Konvertiten zum Christentum auf einen Konvertiten weg vom Christentum hervor. Ungarn ist das einzige Land in der Studie, in dem die Gruppe der Nichtreligiösen schrumpft. Viele, die ohne Glauben aufgewachsen sind, wenden sich nun dem Christentum zu.
Am weitesten verbreitet ist der Religionswechsel in Ländern wie Südkorea, wo die Hälfte der Bevölkerung nicht mehr ihrer ursprünglichen Religion folgt. Im Gegensatz dazu gibt es in Ländern wie Tunesien und Bangladesch so gut wie keine Religionswechsel.
Für die Pew-Studie wurden mehr als 41.000 Menschen in 36 Ländern befragt. Sie gibt kein vollständiges globales Bild, da große Nationen wie China und Russland sowie der größte Teil des Nahen Ostens nicht berücksichtigt wurden. So bleiben die wachsenden christlichen Bewegungen in Afrika, im Iran und in Teilen Asiens weitgehend unberücksichtigt.

Quelle: Pew Research Center