em 23/4 – Christliche Kommunikation jenseits der Kirchenmauern

Aus dem Inhalt:

Philip Bartholomä, Webseiten als digitale Visitenkarten: Eine Analyse freikirchlicher Internetauftritte aus missionarischer Perspektive.

Freikirchen agierten traditionell in einem „Modus der Erweckung“. Dabei erreichten sie vor allem jene, die bereits stark religiös sozialisiert waren. In einer nach-christen-tümlichen Gesellschaft fällt es auch Freikirchen zunehmend schwer, die wachsende Zahl der gänzlich „Unkirchlichen“ zu erreichen. Vor diesem Hintergrund betrachtet die vor¬liegende qualitative Webseiten-Analyse die Online-Präsenz von Freikirchen als Spie¬gel ihrer kirchlichen Identität und missionarischen Mentalität. Dabei wird nicht nur die missionarische Ausrichtung der Gemeinden be¬leuchtet, sondern auch bedacht, inwieweit der „Modus der Erweckung“ bis heute fortbesteht oder ob sich bereits ein verändertes missionarisches Bewusst¬sein abzeichnet. Reflexionen über die Zukunfts¬fähigkeit von Freikirchen in einem säkularen Umfeld schließen den Artikel ab.

André Pritzkau und Rainer Schacke, Das Evangelium für Konfessionslose: Zentrale Befunde einer empirisch-theologischen Fallstudie im Südosten Berlins.

Mehr als 30 Jahre liegt die Wende in Deutschland zurück und aus missions¬wissen-schaftlicher Sicht stellte sich für uns die Frage: Welche Anknüpfungspunkte für das Evangelium haben sich in einer postsozialistischen und mehrheitlich kirchenfernen Gesellschaft in Ostdeutschland aufgetan? Bleibt es bei einer oft postulierten allge-meinen Unempfänglichkeit gegenüber der christlichen Botschaft bzw. einer Indifferenz gegenüber Glaube und Kirche? Was sind in dem Zusammenhang die Besonderheiten der ostdeutschen Lebenswelt und wie kann das Evangelium unter Konfessionslosen relevanter und verständlicher gemacht werden? Diese Fragen sind leitend für unseren Artikel, der die zentralen Befunde einer empirisch-theologischen Fallstudie des Spring¬bornprojekts im Südosten Berlins zusammenfasst, diskutiert und mit schlussfolgernden Thesen präsentiert.

Friedemann Walldorf, „Can you hear me?“: Eine missiologische Einführung zum musikalisch-poetischen Werk von Mark Heard.

Dieser Artikel bietet eine Einführung in das künstlerische Werk des bereits mit 41 Jahren verstorbenen amerikanischen Singer-Songwriters Mark Heard (1951–1992). Obwohl Heard von Musikkritikern als einer der besten Songwriter seiner Generation gewürdigt wurde, ist seine Musik – vor allem im deutschsprachigen Bereich – weithin unbekannt. Neben Perspektiven zu Heards Biografie und Selbstverständnis bietet der Artikel Grundlinien einer missiologischen Deutung der Musik Heards als missionale Poiesis und imaginativer Dialog im säkularen Kontext. Dabei werden methodische Zugänge aus der Popularmusikforschung (popular music studies) und der Literaturwissenschaft einbezogen.

Weiteres:

missiotop-Vorstand: Aus meiner Sicht: Lebensfroh und gerne auch mal unbequem: Nachruf für Dr. Eberhard Werner, zweiter Vorsitzender von missiotop.

Rezensionen:

Perry Shaw/ César Lopes/ Joanna Feliciano-Soberano/ Bob Heaton, Teaching across Cultures: A Global Christian Perspective, Langham Global Library, 2021.

Bert de Ruiter, Christ, The Culmination of the Law: The Gospel for Religious Muslims. Lessons from Jesus’ Interaction with the Pharisees. An Example in Reaching Religious Muslims with the Gospel, Nürnberg: VTR Publications, 2022.

Michael W. Goheen/ Timothy M. Sheridan, Becoming a Missionary Church: Lesslie Newbigin and Contemporary Church Movements, Grand Rapids: Baker Academic, 2022.

Wolfgang Reinbold, Koran und Bibel: Ein synoptisches Textbuch für die Praxis, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2022.

Tobias Delfs, Die Dänisch-Englisch-Hallesche Indienmission des späten 18. Jahrhunderts: Alltag, Lebenswelt und Devianz, Stuttgart: Franz Steiner Verlag, 2020.