em 1/2021 „Ehre“ und „Schande“ als Teil der biblischen Botschaft
Aus dem Inhalt:
Hanna Schmalenbach, Das Phänomen Ehre – universal, kulturspezifisch, missionsrelevant.
Abstract: Der vorliegende Beitrag beschreibt das Phänomen Ehre in einer interdisziplinären Gesamtschau, die hilft seine universale Dynamik und seine kulturspezifischen Besonderheiten zu verstehen. Im Licht der Schrift zeigt sich, dass Ehre einen wichtigen Platz in der Beziehung zwischen Gott und Mensch einnimmt und eine ehrrelevante Verkündigung des Evangeliums im interkulturellen Missionsdienst nicht nur möglich, sondern auch wesentlich ist. Der Artikel basiert auf einer missiologischen Dissertation an der University of South Africa zum Thema „Ehre wem Ehre gebührt“ – im Kontext verschiedener Kulturen, die demnächst in der Serie Interdisziplinäre und theologische Studien im LIT Verlag erscheinen wird.
Fred Eick, Eine Frage der Ehre: Challenge und Riposte im Matthäusevangelium.
Abstract: In dieser Betrachtung des Matthäusevangeliums geht es um Dynamiken, die in ehrorientierten Kulturen zu finden sind und auch bei Matthäus eine bedeutende Rolle spielen. Im Besonderen geht es um das Thema „Challenge und Riposte“ in der Auseinandersetzung zwischen Jesus und den jüdischen Führern. Der Artikel zeigt, wie dieses Motiv die gesamte Erzählung des Evangeliums wie ein roter Faden durchzieht. Matthäus benutzt es als ein Mittel, mit dem er den Inhalt des Evangeliums seinem Umfeld nahebringt, das wie er in den Kategorien Ehre und Scham denkt. Abschließend werden paar Schlussfolgerungen für die missionarische Praxis gezogen.
Jonathan Worthington und Elliot Clark, Eine Auslegung des Römerbriefs aus ost-asiatischer Perspektive.
Abstract: Auslegungen biblischer Bücher aus nicht-westlichen Perspektiven geben dringend notwendige Ergänzungen und Korrekturen im Vergleich zu den dominierenden Auslegungstraditionen. Das gilt insbesondere hinsichtlich einer einseitigen Betonung individualistischer Denkformen und der Schuld-Thematik. Dieser Artikel beschäftigt sich beispielhaft mit Jackson Wus Auslegung des Römerbriefs, in der bewusst ein ost-asiatischer Zugang gewählt wird. Es wird überlegt, welche methodischen, theologischen und exegetischen Stärken und Chancen, aber auch Herausforderungen es hat, die Bibel mit einer anderen kulturellen Brille zu lesen. Die Autoren machen deutlich: Die Lösung kann nicht sein, alte Einseitigkeiten durch neue zu ersetzen.
Weiteres:
Eberhard Werner: „Aus meiner Sicht“: 35 Jahre em.
Rezensionen:
Glenn J. Schwartz, Wenn Nächstenliebe klein macht: Finanzielle Abhängigkeit in Mission und Gemeinde überwinden, Cuxhaven: Neufeld Verlag, 2020.
Jayson Georges, Ministering in Patronage Cultures: Biblical Models and Missional Implications, Downer’s Grove: IVP Academic, 2019.
Ajith Fernando, Discipling in a Multicultural World, Wheaton: Crossway, 2019.
Linda Ratschiller, Karolin Wetjen (Hg.), Verflochtene Mission: Perspektiven auf eine neue Missionsgeschichte, Köln: Böhlau, 2018.
Louise J. Lawrence, Sense and Stigma in the Gospels: Depictions of Sensory-Disabled Characters, Reprint, Oxford: Oxford University Press, 2014.