em 22/3 Über Grenzen hinweg – voneinander lernen

Aus dem Inhalt:

Benno van den Toren, Die Bedeutung des postkolonialen Denkens für die Missionstheologie.

Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Frage, inwiefern Inter­kulturelle Theologie sich über den Postkolonialismus hinaus bewegen sollte. Dazu reflektiert der Autor eingangs seine Erfahrungen als Theologie-Dozent im Französisch-sprachigen Afrika und West-Europa. Im zweiten Teil begründet er seine These, dass die vorherrschenden Ansätze postkolonialer Theologie immer noch zu stark unter dem Einfluss des dominanten westlichen akademischen Diskurses stehen. Abschließend werden schließlich einige theologische Desiderate benannt, damit die interkulturelle Theologie sich über die Begrenzungen hinaus bewegt, die den vorherrschenden Formen der postkolonialen Analyse innewohnen.

Evi Rodemann und Nana Yaw Offei Awuku, Wie erreicht ein globales Missionsnetzwerk die junge Generation?

2016 startete die Lausanner Bewegung unter dem Namen Lausanne Young Leaders Generation (YLGen) einen 10-Jahres-Plan, um junge Leiter weltweit zu erreichen. Innerhalb von YLGen wurden unterschiedliche Initiativen entworfen, ausprobiert und überarbeitet. Dieser Artikel wertet anhand mehrerer relevanten Erhebungen die Erfahrungen der ersten drei Jahre aus, um Antworten auf Frage zu finden wie: Welche Entwicklung brauchen junge Leiter in Nachfolge und Leiterschaft? Wie können ältere Leiter sie ermutigen, unterstützen und herausfordern? Welche Generations­unterschiede gibt es, und kann Lausanne auf globaler Ebene versuchen, diese Unterschiede zu überbrücken?

Tianji Ma, Mission als „Überqueren von Grenzen“? Eine missionstheologische Neureflexion zum Missionskonzept von David Bosch.

Trotz zahlreicher Würdigungen sieht sich David Boschs multidimensional-umfassendes Missionskonzept bis in die Gegenwart mit der andauernden Kernkritik konfrontiert, zu umfassend zu sein und kein Kriterium zu enthalten, anhand dessen der Begriff Mission eingegrenzt werden könne. Als Gegenthese stellt K. J. Livingston heraus, dass der Aspekt des „Überquerens von Grenzen“ für Boschs Missionsbegriff ein solches Kriterium darstelle. Dieser Aufsatz nimmt diese Diskussion auf und arbeitet die Bedeutung des Aspektes des „Überquerens von Grenzen“ in Boschs Hauptwerk „Mission im Wandel“ und im Gesamtrahmen seines Missionskonzeptes heraus. Er kommt zu dem Schluss, dass das Motiv „Grenzen Überqueren“ zwar einen nicht unwesentlichen Baustein in Boschs Missionsbegriff darstellt, jedoch niemals plakativ, kontextlos und isoliert verwendet wird, sondern mit weiteren Aspekten wie Liebes­zuwendung und Dienstbereitschaft einhergeht.

Weiteres:

Elmar Spohn, Aus meiner Sicht: Liebe, die den Hass besiegt.

Rezensionen:

Susanne Waldner, Burnout und Kultur: Zusammenhänge. Begleitung. Prävention, München: Akademische Verlagsgemeinschaft, 2021.

Emmanuel Kwesi Anim, Who wants to become a Millionaire: An Analysis of Prosperity Teaching in the Charismatic Ministries (Churches) in Ghana and its Wider Impact, Berlin: LIT-Verlag, 2020.

Daniel Strange, Making Faith Magnetic: Five Hidden Themes Our Culture Can`t Stop Talking About … And How to Connect Them to Christ, Charlotte: The Good Book Company, 2021.

Christian Weber, Wie andere Kulturen die Bibel sehen: Ein Praxisbuch mit 70 Kunstwerken aus 33 Ländern, Zürich: TVZ, 2020.

Craig Ott, The Church on Mission: A Biblical Vision for Transformation among All People, Grand Rapids: Baker Academic, 2019.

Thomas Söding, Ein Gott für alle: Der Aufbruch zur Weltmission in der Apostelgeschichte, Freiburg: Herder, 2020.

Reuben Turbi Luka, Jesus Christ as Ancestor: A Theological Study of Major African Ancestor Christologies in Conversation with the Patristic Christologies of Tertullian and Athanasius, Carlisle: Langham Monographs, 2019.