em 23/1 Behinderung Raum geben im Reich Gottes – Interkulturelle Perspektiven

Aus dem Inhalt:

Richard P. Moore, Eine der größten unerreichten Bevölkerungsgrupppen in den USA und in der Welt.

In vielen westlichen Ländern gibt es Sozialprogramme, die die körperlichen, medi­zinischen, emotionalen und sozialen Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen unterstützen und erfüllen. Doch wenn es um das Evangelium von Jesus Christus geht, haben wir es hier mit einer der größten unerreichten und vernachlässigten Menschen­gruppen zu tun. Dieser Artikel fordert unsere Kirchen heraus, daran etwas zu ändern.

Tianji Ma, Behinderung als grundlegende anthropologische Situation: Shi Tieshengs christlich-philosophische Reflexion und ihr evangelistisches Potential.

Shi Tiesheng gehört zu den bekanntesten Autoren im zeitgenössischen Festlandchina. Zwei zentrale Merkmale ragen bei dieser ungewöhnlichen Persönlichkeit hervor: Shis körperliche Behinderung, die ihn lebenslang begleitete, und Shis christlich inspirierte Kontemplation, welche entgegen einer vom Staat vorgegebenen atheistischen Ideo­logie in seiner schriftstellerischen Tätigkeit auf ein christliches Vokabular zurückgreift. Dieser Beitrag beleuchtet, wie Shi beide Aspekte in Beziehung setzt, indem einige zentrale Konzepte in seinen Werken untersucht werden (Behinderung, Sünde, Gott, Erlösung). Des Weiteren wird anhand des bekanntesten Werkes Shis, The Temple of Earth and Me, exemplarisch dessen Anschlussfähigkeit für den christlichen Glauben und sein evangelistisches Potential aufgezeigt.

Tianji Ma und Szu-Chin Chen, Mission to/through, with/by the people with disability: Missionsverständnis und -praxis von OMF International in Bezug auf Disability Ministries.

Bis heute bleiben missionarische Disability Ministries in den meisten christlichen Werken und Kirchen weltweit häufig ein Randthema. Auf der anderen Seite gibt es auf der wissenschaftlichen Ebene kaum Beiträge, die sich mit der konkreten Verortung dieser Thematik z. B. innerhalb eines Missionswerks beschäftigen.  Ziel des vorliegenden Beitrags ist es daher, einen Einblick in die Disability Ministries des weltweit tätigen Missionswerks OMF International zu gewähren. Es soll dabei beleuchtet werden, wie OMF als Missionswerk das Verhältnis zwischen den beiden Themen „(Welt)mission“ und „Disability“ bestimmt, das letztlich dem Missions­verständnis und der Missionspraxis von OMF in Form von ganzheitlichen Disability Ministries zugrunde liegt.

Eberhard Werner, Critical Disability Studies – Implikationen für die Interkulturelle Theologie.

Critical Disability Studies sind, eine relativ junge wissenschaftliche Disziplin, die kritisch auf gängige Denkmuster in den Disability Studies schaut, sowohl auf Denkmuster von nicht-behinderten als auch behinderten AutorInnen. Teils provokanten Ansätze wollen dem emotional hochgeladenen Thema Inklusion neue Antriebe bieten.

Weiteres:

Samuel Groß, Aus meiner Sicht: Mit einander über Behinderung reden.

Rezensionen:

Jim Harries, How Western Anti-Racism Harms Africa and How We Can Do Better, Chichester: Faithbuilders, 2021.

James N. Amanze / Fidelis Nkomanzana (Hrsg.), Disability is not Inability: A Quest for Inclusion and Participation with People in Society, Mzuzu: Mzuni Press, 2020.

Sophal Strupler, Durch dich bin ich: Wie ich in Kambodscha nach meinen Wurzeln suchte und mein Zuhause in Jesus fand, Holzgerlingen: SCM Hänssler, 2022.

Jan Vermeer, Von Menschen verstoßen bei Jesus geborgen: Begegnungen mit verfolgten Christen in Indien, Gießen: Brunnen, 2020.

Esther Kobel, Paulus als interkultureller Vermittler: Eine Studie zur kulturellen Positionierung des Apostels der Völker, Paderborn: Ferdinand Schöningh, 2019.